Eine Reise schöner Momente

von Pfr. Stefan Mergenthaler

Das Wasser plätschert leicht im Hintergrund. Der Blick geht weit über den See Genezareth. Hier klingen die Worte noch einmal anders. Es sind Worte Jesu, die wir hören. Es sind Geschichten, was er in Kapernaum getan hat, wie er hier Menschen begegnete. Und nun sitzen wir an diesem Platz. Im Schatten hören wir zu, wie Hans-Martin Stäbler uns die Andacht an diesem Tag hält.

Wir haben gemeinsam gesungen. Es ist schön, das Land Jesu in einer Gruppe zu bereisen. Mit Menschen, von denen ich die meisten vorher nicht kannte. Doch schon nach wenigen Tagen sind wir zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen. Wir haben einander kennengelernt, erzählen aus unserem Leben und teilen Glauben (und manchmal auch die Sonnencreme). Miteinander sind wir unterwegs, ein bisschen wie Jesus und seine Jünger.

Meine Gedanken schweifen einen Moment lang zurück: Wir haben bereits Bethlehem und Jerusalem kennengelernt, haben die Stätten, wo an Jesu Geburt und an sein Sterben und Auferstehen erinnert wird, gesehen. Am Toten Meer waren wir auch und haben die Hitze der Wüste und die Palmen im Wüstenkibbuz ertragen. Wir standen am Ufer des Jordan und haben uns besonnen, welche Bedeutung Jesu Taufe und auch unsere eigene Taufe für uns hat. Rund um den See Genezareth begegnen uns zahlreiche Orte, die alle die Kulisse zu den Berichten der Bibel sind. Die Geschichten werden hier nochmal anders lebendig. In Kana und Nazareth werden wir das auch danach noch erleben.

Zwischendurch erleben wir auch die aktuelle Situation der Menschen in Israel. Vom Miteinander zwischen Juden und Muslimen, Drusen und Christen hören wir von unserem Reiseleiter. Von Initiativen gegen die Wasserknappheit und von Kunst und Musik. Zu einem Beduinen wird die ganze Gruppe eingeladen und eine christliche Einrichtung für muslimische Kinder mit Behinderungen hat uns sehr beeindruckt. Es sind Eindrücke, die bleiben werden. Gedanken, die ich mitnehme.

Meine Gedanken kommen wieder zurück hier an den See Genezareth. Hierher, wo Jesus die Jünger nach seiner Auferstehung getroffen und von wo er sie in die Welt gesandt hat. Hans-Martin spricht uns den Segen zu. Es geht weiter. Wir brechen auf. Renate hat alles wunderbar organisiert, sodass diese Reise immer einem Plan folgt. Dass man sich geführt weiß und entspannt weiterziehen kann. Auch über die Zeit hier in Israel hinaus, zurück in den Alltag daheim.

Pfr. Stefan Mergenthaler

Alles neu, alles spannend, alles anders

von Ria Martin

Endlich war es soweit, unsere 2020 geplante Reise vom 06.-16.(17)06 nach Israel konnte dieses Jahr stattfinden. In der Abflughalle wurden wir schon von Renate und Hans-Martin Stäbler mit gut vorbereiteten Reiseunterlagen und dem weißen Schirm als Erkennungszeichen erwartet. Ein erstes Begrüßen unserer 40köpfigen, bunt gemischten Reisegruppe, auch unter der Leitung von Stefan Mergenthaler, Pfarrer aus Hohenstein, war voll im Gange. Ein Gebet vor dem Abflug nach Tel Aviv stärkte unsere Reise, denn Jesus ging mit und war bei uns, das spürte ich die ganze Reise über.

Behütet und beschützt angekommen, trafen wir auf unseren Reiseleiter Jonathan Tannhauser, der uns neben Hans-Martin Stäbler, die gesamte Reise über mit wertvollen Informationen rund um Land, Leute und Kultur versorgte. Dadurch war es möglich innerhalb 11 Tagen einen umfangreichen Einblick in historische Stätten und die Schönheit des Landes zu bekommen. Wir waren bestens versorgt in Hinsicht unseres Glaubens und Seelenlebens. Einen nachhaltigen Eindruck von unterschiedlichen Gefühlen, haben bei mir die verschiedenen Andachten, Gottesdienste und das gemeinsame Singen und Loben, zu Ehren Jesu, hinterlassen. Danke, an Stefan Mergenthaler, für Gitarrenbegleitung und in die Tiefe gehenden Gottesdienste.

Ich möchte das Gästehaus von Lifegate inmitten von Betlehem, einer kleinen Wohlfühloase und die für uns alle beeindruckende Arbeit der Lifegate Rehabilitation Werkstätten, unter der Leitung von Burghart Schunkert, hervorheben. Tief bewegt hat mich die Tauferneuerung am Jordan, das Gebet an der Klagemauer und das gemeinsam gefeierte Abendmahl. Eine ganze Übersicht aller von uns besuchten Lebens und Wirkungsstätten Jesu ist mir in diesem Kurzbericht fast nicht möglich und soll auch für weitere Reisen“ mit -uns-unterwegs“ nicht vorweggenommen werden. Spannung und Vorfreude sind garantiert. In jedem unserer Übernachtungsorte habe ich mich ausgesprochen wohl gefühlt. Das reichhaltige Frühstück und Abendbüffet mit landestypischen Gerichten haben das ganze abgerundet.

Ganz besonders möchte ich mich bei allen für die gute Gemeinschaft bedanken. Von Anfang an entstand ein Miteinander, das man sich besser hätte gar nicht vorstellen können. Gute Gespräche, lachen, miteinander singen und besorgt sein in Wort und Tat, sowie gemeinsame Gebete rundeten alles ab. Mir schien es fast so, als wollte sich unsere Gruppe, durch den um einen Tag verschobenen Abflug, noch nicht trennen, um noch einen gemeinsamen Tag miteinander zu verbringen.

Mein besonderer Dank geht an Renate Stäbler, die Frau der Organisation, die fast leise aber beeindruckend alles gemanagt hat, auch mit besonderer Hilfe durch unseren Reiseleiter Jonathan. Mit Weiterempfehlungsgarantie! Danke auch an Shady unseren Busfahrer. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt.

Beeindruckende neue Momente, die nachhaltig in mir weiterklingen werden, die sagen Jesus ist bei mir,  auch da wo ich jetzt wieder zu Hause bin und meinen Weg mit ihm weitergehen werde.

Shalom, masel tov und shukran

Ria Martin

Hast du Jesus gesehen?

von Claudia Staub

„Vielleicht siehst du ihn ja dann, den Jesus“, sagte ein Erstklässler aus meiner Religionsgruppe, als ich erwähnte, dass ich in den Pfingstferien Jerusalem, den See Genezareth und andere Orte sehen werde. Innerliches Augenrollen war meine erste Reaktion. Dann aber war mein zweiter Gedanke: Warum nicht? Ich werde meine inneren und äußeren Augen aufmachen, denn ich möchte ihn tatsächlich sehen, den Jesus.

Und ich habe ihn gesehen. Ich sah ihn …

… in den Teilnehmern der Gruppe. In Lachen und Reden. Jeder ein liebenswertes Unikat.

… im Abendmahl am See Genezareth, in der Tauferinnerung am Jordan, in der Erneuerung des Eheversprechens in Kana.

… im Singen und Tanzen auf dem Jesus-Boot auf dem See Genezareth. Auch Reiseleiter Jonathan brachte uns spontan einen Tanz bei.

… im Singen überhaupt. Unser Liederheftle wurde täglich benutzt – im Bus, in einer ehemaligen Synagoge, am Abend auf der Wiese in Nof Ginosar, oder, was mich besonders bewegte: In der Kirche auf dem Berg der Seligpreisungen, als mir die Tränen kamen.

… in der Natur. Unzählige Fotos von Blüten, Pflanzen und Früchten habe ich geschossen. Unser
Schöpfer ist wirklich großartig. Wie aus einer orangeroten Blüte ein kleines Granatäpfelchen wird, ist einfach faszinierend.

… im lebensspendenden Wasser. Quellen, Bäche, Flüsse, Seen, Meere und das Kühlfach vorne im Bus, wo man sich dank „Wasserflatrate“ einfach bedienen konnte. Ein besonderes Highlight für mich war das Naturbad Sachne, ein wahrhaft paradiesischer Ort, an dem ich gerne länger geblieben wäre.

… in ganz unterschiedlichen Kirchen, die alle an bestimmte Ereignisse aus dem Leben Jesu erinnern, und in denen so viel Liebe und Herzblut steckt. Vor allem mag ich die kunstvollen Mosaike, mit denen die Künstler ihre Liebe und Ehrfurcht zu Gott ausgedrückt haben.

… in der persönlichen Begegnung mit Menschen, die in diesem Land Gott dienen. B. Schunkert hat an einem Abend sehr persönlich erzählt, wie Jesus ihn geführt hat. Die Arbeit von Lifegate mit arabischen behinderten Menschen kennenzulernen war sehr berührend.

… in den vielen guten Andachten von Stefan und Hans-Martin an ganz besonderen Plätzen. Die Geschichte der Emmaus-Jünger war der Abschlussimpuls unserer Reise. Sie haben Jesus nicht gesehen, obwohl er ziemlich lange neben ihnen herlief und mit ihnen redete …!

Jesus ist einer, der mitgeht, auf Reisen und vor allem auch wieder zurück in den Alltag.

Hast du Jesus gesehen? Ja, das habe ich – er hatte ganz unterschiedliche Gesichter …

Claudia Staub

Eindrücke einer besonderen Reise

von Uta Raphael mit Dietmar Gust

Meine Motivation diese Reise zu unternehmen kam durch meinen Freund Dietmar, den ich vor einem Jahr kennenlernte. Er wurde christlich erzogen und sah den Besuch des Heiligen Landes als einen seiner Lebenswünsche an. Ich selbst konnte bereits 2013 erste Eindrücke davon gewinnen.

Wenn wir an unsere wunderschöne Israelreise zurückdenken, klingt uns immer wieder das Wort „Schalom“ in den Ohren. Mit dieser hebräischen Begrüßungsformel (Frieden) kam am 6. Juni 2022 Hans-Martin Stäbler auf uns zu. Zusammen mit seiner Frau Renate führte er 11 Tage lang unsere Reisegruppe auf den Spuren Jesu durch das Heilige Land. Wir möchten Beiden für die tolle Organisation, sowie die geistige Begleitung und Geduld danken! Auch die äußeren Bedingungen trugen zum Erfolg der Reise bei.

Jeden Tag gab es Gebete und sehr inhaltsreiche Andachten an historischen Orten. Wir haben bei diesen Gelegenheiten auch viel gesungen und hatten das Glück, dass der junge und dynamische Pastor Stephan Mergenthaler uns dabei in dankenswerter Weise mit seiner Gitarre begleitete. Wir konnten auch seine interaktiven Andachten erleben. Zudem gab uns der israelische Fremdenführer Jonathan sehr viele interessante Informationen über Land und Leute, wie auch über Historie, Politik und aktuelles Geschehen.

Wir fuhren in einem sehr bequemen, klimatisierten Reisebus mit exzellentem WLAN. Während der Tage wohnten wir in vier verschiedenen, wirklich schönen Hotels mit hervorragenden Frühstücks- und Abendbuffets.

Zu Beginn vermittelte uns Hans-Martin ein Gesamtbild unserer Reise. Täglich bekamen wir auch nochmal eine Zusammenfassung des jeweiligen Tages und auch Ausblicke auf die nächsten Unternehmungen. So konnten wir alles sehr gut einordnen und die Ereignisse festigten sich in unserem Gedächtnis.

Ich möchte ganz kurz die Etappen unserer Reiseroute erläutern:

Die ersten beiden Tage in Jerusalem waren sehr voll gefüllt und wir verfolgten den Weg Jesu. Dabei tauchten wir tief in das Zentrum unseres Glaubens ein und erlebten all die Orte, an denen Jesus den vorausgesagten Weg für uns gegangen ist. Wir waren auf dem Ölberg, an der Dominus flavit, am Garten Gethsemane, in der Kirche der Nationen, liefen die Via Dolorosa entlang bis zur Grabeskirche. An der Westmauer konnte jeder dann seine persönlichen Gebete vor Gott bringen.

Der zweite Tag in der Hauptstadt war mehr der Neustadt und der Gegenwart gewidmet. Wir besuchten die Knesset, Menorah, Israel-Museum, Yat Vashem. Bei einem Gang über die Stadtmauern konnten wir die Erlebnisse ein bisschen verarbeiten und dann am Zionsberg, in der Dormitio Kirche, ein bisschen zur Ruhe kommen.

Auf dem Weg in die Wüste ging es erst einmal vorbei an den bekannten Orten der Weihnachtsgeschichte, den Hirtenfeldern und der Geburtskirche in Bethlehem. Außerdem besuchten wir die Behindertenwerkstätten von Lifegate. Zwei Nächte verweilten wir im Wüstenkibbutz in Kalia.

Beeindruckend waren die beiden sehr heißen Tage in der Wüste. Wir fuhren mit der Seilbahn hinauf zur Festung Massada, besichtigten die Höhlen von Qumran, badeten im Toten Meer und im Kibbutzschwimmbad und erlebten unvergessliche Segensmomente an der Originaltaufstelle Jesu am Jordan. Nach der Besichtigung der ältesten Stadt der Welt Jericho konnten wir uns im Paradiesgarten Sachne erfrischen und erholen.

Die nächsten vier Nächte verbrachten wir im wunderschönen Hotel Ginosar Inn direkt am See Genezareth. Wir besuchten die Orte, an denen Jesus mit seinen Jüngern umhergezogen ist, gewirkt, gepredigt und geheilt hat. So waren wir in Kapernaum, dem Berg der Seligpreisungen, der Primatskapelle, dort wo wunderbarer Fischzug geschehen ist , Brotvermehrung und vieles mehr. Natürlich aßen wir auch den Petrusfisch, erlebten eine Bootsfahrt auf dem See und traumhafte Sonnenaufgänge.

Der Norden Israels war das nächste Ziel. Wir besuchten die Künstlerwerkstätten in Safed und verschiedene Synagogen, wanderten in der artenreichen Natur bei der Danquelle, aßen Falaffel bei einer Drusenfamilie auf den Golan, verkosteten auch ein bisschen Wein und hatten einen Blick auf die syrische Grenze. Eine Jeeptour und der Besuch bei einer einheimischen Familie erweiterten unsere Eindrücke vom Land. Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Besichtigung der neuen faszinierenden Kirche in Migdal mit einem Abendmahlsgottesdienst.

Am vorletzten Tag besuchten wir Kana und erlebten dort mit Heinz Martin einen ergreifenden Segnungsgottesdienst. Danach ging es nach Nazareth zur Heimatstadt Jesu mit Marienkirche und Synagoge. Anschließend fuhren wir am Mittelmeer entlang zur Kreuzfahrerstadt Akko und nach Haifa mit den Bahaigärten bis nach Nethanya, wo wir unser letztes Quartier bezogen. Der Abschlussgottesdienst fand in Caesarea statt.

Mit „SCHABBAT SCHALOM“ „Habe Frieden, sei gesegnet“ flogen wir nach Deutschland zurück.

Berlin, den 27. Juni 2022, Uta Raphael mit Dietmar Gust

Zur Information: Dieser Bericht von Uta Raphael mit Dietmar Gust ist nur ein Auszug eines langen Berichts über die Reise “Israel an Pfingsten 2022”.
Bei Bedarf kann der gesamte Bericht unter info@mit-uns-unterwegs.de angefragt werden.

Bilder: Teilnehmer der Reisegruppe