Ende Oktober 2024 durften wir schon zum dritten Mal das Musical „Paul & Gretel – kein Märchen“ auf die Leinwand bringen. Nach Oktober 2023 in Gummersbach und Juni 2024 in Lemgo war die Aufführung dieses Mal in der Buderus Arena Wetzlar.

Das Musical erzählt die beeindruckende Geschichte von Margarete und Paul Schneider, dem „Prediger von Buchenwald“. Geschrieben von Peter Menger, führt ein 600-köpfiger Projektchor das Stück zusammen mit einer ehrenamtlichen Band und Schauspieler auf. Das bedingt jedes Mal die Aufführungen in große Hallen zu legen, wo unsere Aufgabe bedingt. Dass auch von den rund 6000 Besuchern die ganz hinten Sitzen die Emotionen der Schauspieler wie auch des Chores sehen können, dürfen wir den Inhalt auf zwei Großbildleinwände bringen.

So ein Stück bringt auch uns an Grenzen:

  • 11 Kameras
  • Über 1,1 km Videokabel nur von der Regie in die Halle
  • 2 Vorschaumonitore hinter der Bühne
  • 176 Folien mit Anweisungen für die Kamerabedienenden
  • Und ein Team von 15 Bildwerklern

Getroffen hat sich der Großteil schon am Freitagabend, um sich bei leckeren Burger auf den Einsatz und das Team einzustimmen.

Pünktlich um 8:00 Uhr ging es dann am Samstag mit dem Aufbau der Videotechnik los. In 7 Teams wurden Kameras aufgebaut, Kabel verlegt und die Regie aufgebaut. So dass wir nach dem Mittagessen zu den Proben des Chores schon einsatzfähig waren. Zum späteren Nachmittag war es dann das erste Mal so weit und es hieß in der Generalprobe „Sein Name war Paul und er war Pfarrer von Beruf“. In den folgenden 2 Stunden wurde nicht nur der Chor und die Schauspieler auf die Leinwand gebracht, sondern auch ein Motorrad, 200 Pfarrer (naja so viele wie bei der wirklichen Beerdigung von Paul haben Sie dann doch nicht mitgebracht) und manch anderes.

Nach einem lockeren Abend im Team hieß es am Sonntagmorgen noch letzte Absprachen mit den anderen technischen Gewerken und dem Schauspiel, bevor es nachmittags wirklich ernst wurde und das Stück vor Publikum aufgeführt wurde.

„So ein großer Chor, das ist schon eindrücklich, wenn der so richtig loslegt“ berichtet ein Teammitglied in der Pause, die zum Rotieren der Positionen genutzt wurde, um möglichst vielen die Möglichkeit einer Kamera-Bedienung zu geben.

Nach weiteren 60 Minuten wurde der Chor mit stehenden Ovationen verabschiedet und unsere Aufgabe war getan. Fast es stand noch der Rückbau der Technik und das Verladen an, bevor es dann völlig ermutigt von der Geschichte eines Mannes, der für die Wahrheit sein leben gab für alle nach Hause in den Alltag ging.

„Nicht nur einige Liedtexte spukten die nächste Woche im Kopf herum, auch die im Team diskutierte Frage, was unser Glaube uns heute kostet oder kosten darf, bewegte mich in den folgenden Tagen“ resümiert ein Teammitglied abschließend.

Daniel Künkel